Das Schiff Al-hadj Djumaa mit Kupferfiguren, die Flüchtlinge darstellen sollen, am Datteln-Hamm-Kanal.

Veranstaltungen

Schiffsprojekt zu Flucht und Migration

Unter dem Motto „Mit Sicherheit gut ankommen“ startete am letzten Wochenende im Juli 2017 ein sozial-kulturelles Schiffsprojekt zu Flucht und Migration von "OUTLAW.die Stiftung", einer Mitgliedsorganisation des Paritätischen. Mit dabei waren mehr als 50 Kooperationspartner aus sieben Bundesländern, aus den Niederlanden und Dänemark. Die Aktivitäten am 31. August 2017 in Hamm koordinierte der Paritätische Hamm und OUTLAW-Stiftung gemeinsam.

 

65-tägige soziale Kunstaktion

 

Den Kern des Projekts bildet die Reise von zwei Schiffen mit mehreren Stationen in Hafenstädten entlang der deutschen Nordseeküste und kreuz und quer durch Deutschland über Flüsse und Kanäle. Wenn das Ziel Berlin am nationalen Flüchtlingstag am 30. September 2017 erreicht ist, wurden mehr als 3600 km zurückgelegt und fast 60 Schleusen passiert. Auf der 65 tägigen Reise vom Starthafen Bremen werden 25 Städte angelaufen.

 

Den ersten Teil der Reise bestreitet die hochseetaugliche MS Anton, ein Schiff der dänischen Vereinigung Levende Hav. Sie fährt entlang der deutschen Nordseeküste mit Stationen auf Norderney und Borkum, in Emden, Weener und Papenburg. Hier wird sie abgelöst von der Al-hadj Djumaa. Dieses Schiff kam im Sommer 2013 von Nordafrika nach Lampedusa. An Bord mehr als 280 Menschen aus Eritrea und Äthiopien. Heute wird das Schiff in Amsterdam von der Rederij Lampedusa betrieben. Die Al-hadj Djumaa fährt weiter über Lingen und Münster bis ins Ruhrgebiet mit den Stationen Gelsenkirchen, Oberhausen, Duisburg und Hamm. Danach geht es über Osnabrück, Celle und Hannover Richtung Osten. Magdeburg, Halle, Dresden, Potsdam und Neuruppin heißen die weiteren Ziele um dann am letzten Wochenende im September Berlin zu erreichen.

 

Auf den Schiffen befinden sich während des Projekts „Mit Sicherheit gut ankommen“ mehr als 70 Kupferfiguren des dänischen Künstlers Jens Galschiøt. Sie zeigen Männer und Frauen aller Altersgruppen mit Gesichtszügen aus vier ethnischen Herkunftsregionen: Asien, Afrika, Südamerika und Europa.

 

"Hingucker" soll zur Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht anregen

 

Ziel dieses sozial-kulturellen Schiffsprojektes ist es, mit diesem „Hingucker“ und mit den begleitenden Veranstaltungen und Aktionen entlang der Route Gelegenheiten zu bieten, sich mit dem Thema Flucht und Migration auf eine andere Weise als gewohnt auseinander zu setzen. Hilfsprojekte, Flüchtlingsinitiativen und Einrichtungen der Flüchtlingshilfe können sich der Öffentlichkeit präsentieren und ihre Arbeit diskutieren lassen. Das trägt zur Transparenz der Flüchtlingsarbeit und ihrer Ziele vor Ort bei.

 

Buntes Programm am Kurpark Hamm

 

In Hamm machte das Schiff am 31. August 2017 Station am Wasserwanderrastplatz am Datteln-Hamm-Kanal. Während das Schiff in Höhe des Kurparks vor Anker lag, gestalteten Akteure vor Ort ein buntes Programm zum Thema Flucht,  darunter eine Podiumsdiskussion mit Oberbürgermeister Thomas Hunsteger -Petermann, Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani von der Fachhochschule Münster und dem Youtuber Allaa Faham, der selbst vor einigen Jahren aus Syrien nach Deutschland kam. Ziel der Aktion ist es, die Besucher*innen dazu anzuregen, sich selbst einzubringen. "Die Hammer sollen in den Dialog eingebunden werden. Es soll ein Austausch stattfinden, in dem die Erlebnisse von Flüchtlingen dargestellt werden, aber ebenso auch die Sichtweisen der Hammer", so Dorothée Schackmann, Geschäftsführerin des Paritätischen Hamm.



Das Schiff Al-hadj Djumaa, vor Anker am Datteln-Hamm-Kanal.
Das Schiff Al-hadj Djumaa, vor Anker am Datteln-Hamm-Kanal.